12. November 2010 06:21 Uhr

Brecht starb doch nicht an Herzinfarkt

"Der Mensch ist erst wirklich tot, wenn niemand mehr an ihn denkt." Gesagt hat das Bertolt Brecht - vielleicht aus gutem Grund: Der Schriftsteller und Dramatiker war ein "körperliches Wrack", diagnostizieren britische Wissenschaftler posthum. Und gestorben sei er im Alter von nur 58 Jahren nicht an einem Herzinfarkt, sondern an einer seit seiner Kindheit verschleppten Streptokokkeninfektion. Die Forscher hatten die Krankenakten Brechts analysiert. Normalerweise ist eine solche Infektion nicht lebensbedrohlich, fast jeder hat so etwas schon einmal gehabt: zum Beispiel bei einer Mandelentzündung. Gefährlich wird es erst, wenn die Infektion verschleppt wird: Dann kann sie sogar das Herz angreifen. Im Brecht´schen Sinne tot ist der Dramatiker übrigens nicht: Von ihm stammen Stücke wie die "Dreigroschenoper und "Mutter Courage", die in vielen Theatern gespielt werden.

Quelle: DRadio Wissen Lizenz: Creative Commons Licence: Namensnennung, keine kommerzielle Nutzung, keine Bearbeitung (BY-NC-CD)