14. November 2010 10:09 Uhr

Integrationsdebatte: Sarrazin entschärft seine Thesen vorsichtig

Der frühere Bundesbankvorstand Thilo Sarrazin hat in der Neuauflage seines umstrittenen Buchs "Deutschland schafft sich ab" offenbar einige Passagen abgemildert. Das berichtet die "Welt am Sonntag": Einen Satz zu angeblichen "genetischen Belastungen" von Migranten aus dem Nahen Osten habe Sarrazin komplett gestrichen. Dabei vergleicht die Zeitung die erste mit der zurzeit verkauften 14. Auflage des Buchs. Einen Unterschied fand das Blatt auch bei Sarrazins Ansichten über die Gebärfreude von Musliminnen. In den Fußnoten seien außerdem Hinweise auf Ehen unter Verwandten gestrichen - in ersten Veröffentlichungen hatte Sarrazin noch behauptet, diese seien in der Türkei weit verbreitet. Der "Welt am Sonntag" zufolge änderte Sarrazin selbst seine knappen Dankesworte am Ende von "Deutschland schafft sich ab". Das Ende August erschienene Buch hatte über Wochen für Streit gesorgt. Kritiker warfen Sarrazin, dem wegen der Veröffentlichung der Ausschluss aus der SPD droht, biologisch begründeten Rassismus vor. Auf Druck von Politik und Öffentlichkeit musste er außerdem seinen Posten alös Bundesbankvorstand räumen.

Quelle: DRadio Wissen Lizenz: Creative Commons Licence: Namensnennung, keine kommerzielle Nutzung, keine Bearbeitung (BY-NC-CD)