15. November 2010 14:30 Uhr

Auch in warmen Meeresregionen leben Kaltwasserkorallen

Kaltwasserkorallen fühlen sich viel weiter südlich wohl als bisher gedacht. Zum ersten Mal haben Forscher vor der Küste Mauretaniens ein Kaltwasserkorallenriff mit lebenden Tieren gefunden. Und das ist gleich 190 Kilometer lang. Die Wissneschaftler der Universität Göteborg hatten einen Tauchroboter mit Kamera 615 Meter in die Tiefe geschickt. An Bord ihres Forschungsschiffes konnten sie ein blühendes Korallenökosystem mit orangeroten Polypen und großen Krebstieren bewundern. Kaltwasserkorallen waren bislang aus deutlich nördlicher gelegenen Meeresregionen um Skandinavien sowie aus der irischen See bekannt. Sie leben bei 13 Grad unterhalb von 200 Metern Tiefe. Grund für ihr Vorkommen in südlicheren Regionen könnten den Forschern zufolge Passatwinde sein, die das warme Oberflächenwasser wegdrücken und kälteres nachströmen lassen.

Quelle: DRadio Wissen Lizenz: Creative Commons Licence: Namensnennung, keine kommerzielle Nutzung, keine Bearbeitung (BY-NC-CD)