15. November 2010 16:28 Uhr

Milz erschwert Wundheilung bei Rückenmarksverletzungen

Die Milz macht der Wundheilung manchmal einen Strich durch die Rechnung - gerade, weil sie bei solchen Prozessen eine entscheidende Rolle spielt. Amerikanische Forscher haben gezeigt, dass Rückenmarksverletzungen besser heilen, wenn die Milz ausgeschaltet wurde. Das kommt so: Nach einer Verletzung - wie zum Beispiel einem Schnitt in der Haut - wandern verschiedene Zelltypen zur Wunde - jeder mit einer anderen Aufgabe. Zusammen sorgen sie dafür, dass der Heilungsprozess schnell vorankommt. In manchen Geweben allerdings - wie etwa dem Umfeld des Rückenmarks - verursachen bestimmte Zelltypen eine Entzündungsreaktion: Die Situation an der Wunde wird also schlimmer statt besser. Die Wissenschaftler fanden, dass rund ein Fünftel dieser entzündungsfördernden Zellen aus der Milz stammt. Sie konnten das Maß der Entzündung in Mäusen reduzieren, wenn sie den Tieren die Milz entfernten. Wegen ihrer regulatorischen Wirkung in Wundheilungsprozessen gilt die Milz als Ziel für die Entwicklung von Medikamenten.

Quelle: DRadio Wissen Lizenz: Creative Commons Licence: Namensnennung, keine kommerzielle Nutzung, keine Bearbeitung (BY-NC-CD)