16. November 2010 15:50 Uhr
Der russische Milliardär Roman Abramowitsch macht sich keine Freunde - jedenfalls nicht unter Kulturhistorikern. Denn der Geschäftsmann will einen Gebäudekomplex für knapp 300 Millionen Euro bauen lassen - auf einer Insel von geschichtlicher Bedeutung. Auf dem dreieckigen Eiland namens "Neu-Holland", 1720 im Sumpfland von Sankt Petersburg angelegt, arbeitete einst der Chemiker Dmitri Mendelejew, der das Periodensystem der Elemente entwickelte. Und im Jahr 1917 verbreiteten die Bolschewiken von hier aus per Radio die Nachricht der Oktoberrevolution. Dort will Abramowitsch nun ein 100.000-Quadratmeter-Gebäude mit Büros, Wohnungen und einem Hotel hochziehen lassen. Gegner kritisieren, die Insel stehe unter Schutz. Dort dürfe nichts Kommerzielles errichtet werden. Schon im Jahr 2006 hatte es Pläne gegeben, Neu-Holland in einen Vergnügungspark umzuwandeln. Damals platzte das Projekt wegen der Finanzkrise.
Quelle: DRadio Wissen Lizenz: Creative Commons Licence: Namensnennung, keine kommerzielle Nutzung, keine Bearbeitung (BY-NC-CD)