16. November 2010 16:23 Uhr
Für die Christen im Irak hatte der US-Einmarsch vor sieben Jahren verheerende Folgen. Dieser Ansicht ist der Göttinger Theologe Martin Tamcke. Er sagte im Deutschlandradio Kultur, unter dem weltlichen Regime von Saddam Husssein seien die Christen sicherer gewesen. Derzeit dienten sie als Sündenbock für alle Fehlentwicklungen in dem Land. Sie seien etwa beim Einkaufen oder auf dem Weg zur Schule großen Bedrohungen ausgesetzt. Inzwischen könne man von einer Christenverfolgung im Irak sprechen, fügte Tamcke hinzu. Die Regierung müsse viel mehr zum Schutz der Minderheit unternehmen. Zuletzt hatte es mehrere Angriffen auf Christen im Irak gegeben. Bei einer Geiselnahme in einer katholischen Kirche Ende Oktober waren mehr als 60 Menschen getötet worden. In der vergangenen Nacht gab es einen weiteren Anschlag, bei dem drei Christen starben.
Quelle: DRadio Wissen Lizenz: Creative Commons Licence: Namensnennung, keine kommerzielle Nutzung, keine Bearbeitung (BY-NC-CD)