18. November 2010 09:21 Uhr
Das Standardmodell aus Eiche ist außer Mode gekommen. Die Urne ist in. Und wer etwas Besonderes will, lässt die Urne nicht auf dem Friedhof stehen, sondern im Begräbniswald. Der Soziologe Dominik Akyel vom Max-Planck-Instiut für Gesellschaftsforschung in Köln hat den Bestattungsmarkt in Deutschland über die Jahrhunderte hinweg untersucht. Er sagt, der Trend gehe zu individuellen Bestattungen oder Billigangeboten. Das Begräbnis als soziales Ereignis habe seine Bedeutung verloren. Oft wohnten Freunde und Familie nicht mehr in einem Ort, ein Grab könnte nicht ausreichend gepflegt werden. Laut Akyel halten Hinterbliebene deshalb oft eine aufwändige und kostspielige Beerdigung nicht mehr für notwendig. Da wird die Asche lieber in engem Kreise über dem Meer verstreut.
Quelle: DRadio Wissen Lizenz: Creative Commons Licence: Namensnennung, keine kommerzielle Nutzung, keine Bearbeitung (BY-NC-CD)