22. November 2010 16:53 Uhr

Ansteckung mit dem HI-Virus in Deutschland weiterhin hoch

In Deutschland leben rund 70.000 Menschen mit HIV oder Aids. Das ergab eine Schätzung des Robert-Koch-Instituts, kurz RKI. Ihr Präsident Reinhard Burger erklärte heute in Berlin, Prävention und Forschung blieben unverändert wichtig. Das zeige die nach wie vor hohe Zahl der Neuinfektionen. In diesem Jahr seien 550 Menschen an Aids gestorben, rund 3.000 hätten sich neu mit dem HI-Virus infiziert - ähnlich viele wie in den Jahren zuvor. Und das trotz aller Aufklärungskampagnen. Am häufigsten stecken sich nach RKI-Angaben weiterhin homosexuelle Männer neu mit HIV an. In diesem Jahr seien das rund 2.200 Fälle gewesen. Über heterosexuelle Kontakte hätten sich rund 580 Menschen infiziert, weitere 170 Drogenabhängige hätten sich über Spritzen angesteckt. Vor allem dank verbesserter Medikamente lebten heute rund 70.000 Menschen in Deutschland mit dem HI-Virus. Diese Zahl werde in den kommenden Jahren kontinuierlich steigen, so das RKI. Seine Schätzungen beruhen auf Meldungen von Ärzten und Hochrechnungen aus dem Datenbestand.

Quelle: DRadio Wissen Lizenz: Creative Commons Licence: Namensnennung, keine kommerzielle Nutzung, keine Bearbeitung (BY-NC-CD)