24. November 2010 10:55 Uhr
Es sei Schwindel, eine Unverschämtheit und schlicht Betrug. So lauten die Vorwürfe, die der Bonner Stammzellforscher Anton Werner seinem portugiesischen Kollegen Carlos Lima macht. Seit fünf Jahren geht er öffentlich gegen dessen Forschung mit Querschnittsgelähmten vor. Darüber berichtet heute die "Frankfurter Allgemeine Zeitung". Der Lissaboner Wissenschaftler pflanzt demnach querschnittsgelähmten Patienten ein Transplantat aus ihrer eigenen Nasenschleimhaut ins Rückenmark ein - in der Hoffnung, dass die darin enthaltenen Stammzellen bei der Regeneration helfen. Dazu habe er vor Kurzem einen Artikel im Magazin der amerikanischen Gesellschaft für Neurorehabilitation veröffentlicht. Demnach hätten sich bei 20 Patienten nach zwei Jahren Anzeichen von Regeneration gezeigt, bei einigen sogar Muskelbewegungen. Die "FAZ" schreibt, nach Ansicht Werners seien das "Menschenversuche". Es gebe keinen einzigen Beweis für die Wirkung der Implantate. Die Bewegungen seien erklärbar, wenn man wisse, dass die Patienten intensive Therapieübungen an Geräten erhalten hätten.
Quelle: DRadio Wissen Lizenz: Creative Commons Licence: Namensnennung, keine kommerzielle Nutzung, keine Bearbeitung (BY-NC-CD)