26. November 2010 13:58 Uhr

Ivo de Boer: Beim Klimawandel ist Leidensdruck noch nicht groß genug

Eine Eiszeit in Europa könnte heilsam sein. So zugespitzt könnte man die Haltung von Ivo de Boer zum Klimabewusstsein der Menschheit zusammenfassen. Der ehemalige Chef des UNO-Klimasekretariats sagte im "SZ Magazin", vielleicht brauche die Welt einen Schock wie eben eine solche Eiszeit. Er sei nicht sicher, ob graduelle Klimaveränderungen in verschiedenen Teilen der Erde die Menschen genügend alarmierten. Das Problem ist laut de Boer allerdings: Ist so eine schock-auslösende Veränderung erst einmal eingetreten, brauche es "sehr sehr lange Zeit", bis das alte Gleichgewicht wieder funktiere. Eine Eiszeit in Europa ist seiner Meinung nach aber nicht so unwahrscheinlich, wie sie klingt. Der Grund: Der Golfstrom, der das Klima in Europa maßgeblich beeinflusst. Er wird nach den Worten de Boers vom Gefrieren und Tauen des Eises in der Arktis angetrieben. Gebe es dort kein Eis mehr, falle auch diese Pumpe weg und der Golfstrom bleibe stehen.

Quelle: DRadio Wissen Lizenz: Creative Commons Licence: Namensnennung, keine kommerzielle Nutzung, keine Bearbeitung (BY-NC-CD)