26. November 2010 16:22 Uhr
Britische Studenten werden in Zukunft verstärkt so genannte Nutzen-Fächer studieren. Das glaubt Rüdiger Görner, Professor für Germanistik an der University of London. Er sagte im Interview mit DRadio Wissen, durch die geplante Verdreifachung der Studiengebühren in Großbritannien müssten Studenten und ihre Familien sich in wesentlich größerem Ausmaß als bisher verschulden. Die britische Regierung hat alle Gelder für geisteswissenschaftliche Fächer gestrichen und fördert nur noch Naturwissenschaften, Technologie- oder Ingenieurstudiengänge. Görner glaubt, dass die Zahl der Studenten insgesamt zurückgehen wird und sich Schulabgänger besonders für Naturwissenschaften einschreiben werden, die berufliche Garantien und Nutzen bieten. Dagegen rechnet er in den Geisteswissenschaften damit, dass Stellen gekürzt und Fächer gestrichen werden. Das werde besonders in modernen Sprachen und Literatur der Fall sein. Studenten in Großbritannien müssen zur Zeit schon umgerechnet 4.000 Euro pro Jahr zahlen, finanziert durch Stipendien, Nebenjobs oder Hypotheken. Die Summe steigt nun auf rund 12.000 Euro pro Studienjahr.
Quelle: DRadio Wissen Lizenz: Creative Commons Licence: Namensnennung, keine kommerzielle Nutzung, keine Bearbeitung (BY-NC-CD)