29. November 2010 06:25 Uhr
Vier Grad sind zwei Grad zuviel. In Cancún in Mexiko beginnt heute der UNO-Klimagipfel und Forscher warnen aus diesem Anlass vor einem Scheitern. Sie fordern, dass die Erderwärmung auf höchstens zwei Grad begrenzt wird, im Vergleich zu Zeiten vor der Industrialisierung. Bis zu vier könnten es nach jetzigem Stand werden. Denn mit dem Scheitern des Klimagipfels in Kopenhagen im vergangenen Jahr stand auch das Zwei-Grad-Ziel vor dem Aus. Wie sich eine Welterwärmung von vier Grad auswirkt, haben Forscher in einer Gipfel-Sonderausgabe der Fachzeitschrift "Philosophical Transactions" zusammengestellt. Bei vier Grad wird demnach der Meeresspiegel um bis zu zwei Meter ansteigen. Das könne dazu führen, dass bis zu 190 Millionen Menschen ihre Heimat wegen Überflutungen verlassen müssen. In Afrika kann die Erhöhung laut den Forschern zu starken Ernteausfällen führen. In einer Simulation mit fünf Grad Celsius ergab sich ein Minus bei der Maisernte von 24 Prozent, bei Bohnen von mehr als 70 Prozent. Schließlich beschäftigten sich die Forscher mit der Arktis. Dort könne es bei einem globalen Temperaturanstieg von vier Grad in den Wintermonaten um zwölf bis sechszehn Grad wärmer werden.
Quelle: DRadio Wissen Lizenz: Creative Commons Licence: Namensnennung, keine kommerzielle Nutzung, keine Bearbeitung (BY-NC-CD)