29. November 2010 08:24 Uhr

BGH-Präsident gegen Schauprozesse im Fernsehen

Gerichtsprozesse sind keine Volkshochschulen, und dabei sollte es auch bleiben. Dieser Ansicht ist der Präsident des Bundesgerichtshofs, Klaus Tolksdorf. In der "Süddeutschen Zeitung" hat er sich gegen eine Fernsehübertragung von Prozessen ausgesprochen. Diesen Vorschlag hatte der Vorsitzende des Bundesverfassungsgerichts gemacht. Tolksdorf jedoch will nach eigenen Worten nicht mit TV-Gerichtsshows konkurrieren. Er befürchtet, Zeugen und Angeklagte könnten sich vor den Kameras anders verhalten. Und auch die Juristen würden ihre Reden dann möglicherweise eher an die Öffentlichkeit richten, und nicht an die Richter. Zudem seien die Vorgänge beispielsweise am BGH für eine breite Allgemeinheit kaum verständlich. Da gebe es auch keine Zeit, ständig die Grundbegriffe des Rechts zu erläutern.

Quelle: DRadio Wissen Lizenz: Creative Commons Licence: Namensnennung, keine kommerzielle Nutzung, keine Bearbeitung (BY-NC-CD)