29. November 2010 12:53 Uhr
Wieso ist die Cholera in Haiti ausgebrochen? Diese Frage beschäftigt nicht nur die Menschen in dem Land selbst, sondern auch ausländische Wissenschaftler. Der französische Seuchenexperte Renaud Piarroux ist nach Haiti gereist und kommt zu dem Schluss: Die Durchfall-Krankheit wurde von außen eingeschleppt. Das sagte er der Nachrichtenagentur AFP. Die Cholera sei nicht in den Lagern der Erdbebenopfer ausgebrochen, sondern im Landesinneren. Deshalb könne sie nicht lokalen Ursprungs sein. An der Cholera sind in Haiti bisher 1.600 Menschen gestorben. Den Behörden zufolge gab es die ersten Fälle im Oktober entlang des Flusses Artibonite im Zentrum des Karibik-Staates. Vor zwei Wochen hatte es gewaltsame Proteste gegen UNO-Mitarbeiter gegeben. Die Menschen warfen Friedens-Soldaten aus Nepal vor, die Krankheit eingeschleppt zu haben. Untersuchungen des US-Seuchenkontrollzentrums hatten ergeben, dass der Erreger-Stamm denen entspricht, die in Südasien vorkommen.
Quelle: DRadio Wissen Lizenz: Creative Commons Licence: Namensnennung, keine kommerzielle Nutzung, keine Bearbeitung (BY-NC-CD)