1. Dezember 2010 10:27 Uhr
Weiße Ibisse werden homosexuell, wenn sie über Jahre einem Umweltgift ausgesetzt sind. Das haben internationale Forscher im Experiment herausgefunden. Wie sie im Fachblatt "Proceedings B" der britischen Royal Society berichten, haben sie Kolonien der Vögel in großen Volieren gehalten und über drei Jahre mit Nahrung gefüttert, die mit Methyl-Quecksilber versetzt war. Die Konzentration des Gifts entsprach Dosierungen, die auch in freier Wildbahn vorkommen. Je höher die Quecksilber-Dosis, desto mehr männliche Paare gab es in den Kolonien. Ihr Anteil betrug bis zu 55 Prozent. Das führte zu einem geringeren Fortpflanzungserfolg. Unter Einfluss des Gifts bekamen außerdem auch hetereosexuelle Paare weniger Junge. Die Forscher erklärten, wenn das Methyl-Quecksilber im Freiland ähnlich wirke wie im Experiment, könne es die Entwicklung von Vogelkolonien verändern. Es reichere sich vor allem in Raubfischen und Vögeln an.
Quelle: DRadio Wissen Lizenz: Creative Commons Licence: Namensnennung, keine kommerzielle Nutzung, keine Bearbeitung (BY-NC-CD)