2. Dezember 2010 06:58 Uhr

Tumorzellen nutzen andere Zellen bei Metastasenbildung

Meist ist die Bildung von Metastasen der Moment, in dem eine Krebserkrankung eine fatale Wendung nimmt. Wenn so etwas geschieht, lösen sich Krebszellen vom Ursprungstumor und lassen sich über Blut und Lymphe an eine andere Stelle des Körpers spülen, wo sie ein Tochtergeschwür, eine Metastase, bilden. Amerikanische Forscher haben jetzt nachgewiesen, dass bei diesem Prozess nicht nur Tumorzellen allein wandern: In Mäusen fanden sie Zellklumpen in Blut und Lymphe, die aus entarteten und nicht entarteten Zellen bestehen. Letztere identifizierten sie als Bindegewebszellen. Die Forscher fanden heraus, dass diese den Krebszellen dabei helfen, sich an der späteren Stelle des Tochtergeschwürs einzunisten. Entfernten die Wissenschaftler die Bindegewebszellen aus den wandernden Zellklumpen, beobachteten sie, dass die Metastasen langsamer wuchsen: Die Lebenserwartung des erkrankten Tiers stieg. Als nächsten Schritt wollen die Wissenschaftler untersuchen, inwiefern sich ihre Ergebnisse für die Behandlung von Krebs beim Menschen nutzen lässt - denn auch hier findet man in bestimmten Fällen neben Tumor- auch nicht entartete Zellen in Metastasen.

Quelle: DRadio Wissen Lizenz: Creative Commons Licence: Namensnennung, keine kommerzielle Nutzung, keine Bearbeitung (BY-NC-CD)