6. Dezember 2010 11:22 Uhr
Angst macht erfinderisch. Wissenschaftler der Französischen Kommission für Atom- und Alternative Energien hat die Angst vor Atomwaffen sogar richtiggehend beflügelt. Sie haben nämlich vorgeschlagen, geheim betriebene Atomreaktoren mit Hilfe von Antineutrino-Detektoren aufzuspüren. Buchführung und Inspektionen würden nicht ausreichen, um die Einhaltung des Atomwaffensperrvertrages zu kontrollieren, meinen die Wissenschaftler. Mit Supertankern, die zu Antineutrino-Detektoren umgebaut sind, wollen sie illegalen Betrieb in Atomreaktoren deshalb orten. Bei radioaktivem Zerfall werden neben Protonen und Elektronen auch Neutrinos freigesetzt. Diese kleinen "Neutrönchen" sind schwer nachzuweisen und kommen auch durch Stahl und Beton ungehindert hindurch. Die französischen Wissenschaftler sind aber zuversichtlich, dass ein Tanker, dessen Wände komplett mit Detektoren ausgestattet wären, die Neutrinos aus einigen hundert Kilometern Entfernung orten könnte. Damit das Schiff nicht entdeckt würde, müsste es allerdings zwischendurch versenkt werden.
Quelle: DRadio Wissen Lizenz: Creative Commons Licence: Namensnennung, keine kommerzielle Nutzung, keine Bearbeitung (BY-NC-CD)