6. Dezember 2010 13:24 Uhr
Die Hoffnung der Implantationsmedizin liegt fünf Kilometer unter dem Meeresspiegel. Dort leben Tiefseeschwämme. Das Besondere: Sie bestehen aus 70 Prozent Kollagen. Das Eiweiß ist bei Menschen und Tieren ein Hauptbestandteil des Bindegewebes und macht dieses fest, aber auch biegsam. Forscher der Technischen Universität Dresden haben herausgefunden, dass solche Glasschwämme - dank ihres hohen Kollagen-Anteils - auch starken Strömungen standhalten können. Die Organismen werden immerhin bis zu einem Meter lang. Außerdem hätten sie sich seit mehr als 600 Millionen Jahren nicht verändert: Das zeige, wie gut angepasst und widerstandsfähig diese Kollagenstrukturen seien. In einem nächsten Schritt wollen die Forscher versuchen, menschliches und tierisches Kollagen genauso widerstandsfähig zu machen wie das der Schwämme. Das neue Material soll dann zum Beispiel bei Implantaten im menschlichen Körper zur Anwendung kommen.
Quelle: DRadio Wissen Lizenz: Creative Commons Licence: Namensnennung, keine kommerzielle Nutzung, keine Bearbeitung (BY-NC-CD)