7. Dezember 2010 12:26 Uhr

40. Jahrestag: Brandts Kniefall von Warschau

Diese Geste schrieb Geschichte - besonders, weil sie spontan geschah. Willy Brandt, heute vor 40 Jahren Kanzler der Bundesrepublik Deutschland, steht vor dem Ehrenmal der Helden des Ghettos in Warschau. Er legt einen Kranz nieder, richtet die Schleife - und fällt auf die Knie. Gewertet wurde das als Geste der Demut eines Mannes, der die geschichtliche Schuld seines Volkes bekennt, obwohl er selbst in diesem Sinne keine Schuld trägt. Egon Bahr, damals Brandts Unterhändler für die Ostpolitik, sagte heute der Frankfurter Rundschau, die Angst vor den Deutschen sei 1970 bei den Nachbarn sehr präsent gewesen. Die Geste des Kniefalls habe diese Sorge in erheblichem Maß gemildert. Für seine Ostpolitik erhielt Brandt 1971 den Friedensnobelpreis.

Quelle: DRadio Wissen Lizenz: Creative Commons Licence: Namensnennung, keine kommerzielle Nutzung, keine Bearbeitung (BY-NC-CD)