8. Dezember 2010 06:52 Uhr

Organspende: EU-Politiker fordern Widerspruchsregel

Der Widerspruch soll die Lösung sein. Gleich zwei Europapolitiker fordern eine gesetzliche Änderung, um mehr Menschen in Deutschland zur Organspende zu bewegen. Denn im Europavergleich sind die Zahlen hierzulande eher gering. Bislang sind ein Organspendeausweis oder die Zustimmung der Angehörigen Voraussetzung für eine Entnahme. Dagegen müsste bei der sogenannten Widerspruchslösung jeder, der eine Organspende ablehnt, dies zu Lebzeiten erklären. Ohne Widerspruch dürften die Organe entnommen werden. Für diese Regelung plädiert jetzt EU-Gesundheitskommissar John Dalli. Er sagte der Zeitung "Die Welt", die bisherige Praxis stelle für manchen eine hohe Hürde dar. Auch die Vizepräsidentin des Europaparlaments, Silvana Koch-Mehrin, ist für die Widerspruchsregel. Sie sagte der Zeitung, Aufklärung allein werde die Spendenrate in Deutschland kaum erhöhen. Bundesgesundheitsminister Philipp Rösler hingegen setzt genau darauf. Seit Oktober ist er "Organpate" im Auftrag der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung.

Quelle: DRadio Wissen Lizenz: Creative Commons Licence: Namensnennung, keine kommerzielle Nutzung, keine Bearbeitung (BY-NC-CD)