10. Dezember 2010 10:56 Uhr

Hintergrund: Friedensnobelpreise an Gefangene

Die diesjährigen Nobelpreise werden heute verliehen. Den Start macht um 13 Uhr in Oslo der Friedensnobelpreis. Der chinesische Menschenrechtler Liu Xiaobo kann ihn aber nicht persönlich entgegennehmen. Denn er sitzt in China in Haft. Xiaobo ist der zweite Geehrte, dem der Friedensnobelpreis während der Gefangenschaft zuerkannt wird. Der erste war 1935 der deutsche Publizist Carl von Ossietzky, der damals im Konzentrationslager Papenburg-Esterwegen saß. Menschen weltweit starteten daraufhin eine Kampagne für die Verleihung des Friedensnobelpreises an Ossietzky, um sein Leben zu retten. Die deutsche Regierung setzte das Nobelkommitee aber so unter Druck, dass 1935 kein Preis vergeben wurde. Erst Ende 1936 ging die Auszeichnung doch an Ossietzky - nachträglich für das Jahr 1935. Nicht in Haft, aber in Hausarrest waren zwei weitere Träger des Friedensnobelpreises. Der schwarze Bürgerrechtler Albert Luthuli stand 1960 in Südafrika unter Hausarrest, ebenso wie die birmanische Oppositionsführerin Aung San Suu Kyi 1991.

Quelle: DRadio Wissen Lizenz: Creative Commons Licence: Namensnennung, keine kommerzielle Nutzung, keine Bearbeitung (BY-NC-CD)