10. Dezember 2010 15:25 Uhr
Die Cholera in Haiti wurde von außen eingeschleppt - und zwar von UNO-Blauhelmsoldaten. Das hatten Mediziner bereits Anfang der Woche erklärt. Sie vermuteten als Herkunftsland das südasiatische Nepal. Nun hat auch ein amerikanisches Forscherteam die Erreger genauer untersucht. Über das Ergebnis der Gen-Analyse berichten sie in einem Fachblatt. Demnach sind die Cholerabakterien enger mit Stämmen aus Südasien verwandt als mit Erregern aus Lateinamerika. Die Forscher nennen das nepalesische Nachbarland Bangladesch. Sie betonen: Das Ergebnis habe Bedeutung über die Grenzen Haitis hinaus. Die in Südasien kursierenden Stämme hätten einen schwereren Krankheitsverlauf zur Folge und seien resistenter gegen Antibiotika. Die Forscher glauben, dass diese Bakterien die bisher in Lateinamerika vorherrschenden Choleraerreger verdrängen werden. Die Cholera war in Haiti vor knapp zwei Monaten ausgebrochen. Mehr als 2.000 Menschen starben an der Durchfallerkrankung.
Quelle: DRadio Wissen Lizenz: Creative Commons Licence: Namensnennung, keine kommerzielle Nutzung, keine Bearbeitung (BY-NC-CD)