13. Dezember 2010 09:57 Uhr
Sieben-Tage-Wochen, miserable Arbeitsbedingungen und Mindestlöhne, die nicht gezahlt werden: Das sind die Bedingungen, zu denen in Bangladesch Textilien für Modeketten wie H&M und Zara oder Discounter wie Aldi, Lidl und KiK genäht werden. Dagegen protestieren seit dem Wochenende tausende Arbeiter in dem Land. Sie fordern, dass die von der Regierung festgelegten Mindestlöhne auch tatsächlich gezahlt werden. Es geht um 3.000 Taka pro Monat, umgerechnet rund 32 Euro. Das ist vielen Arbeitgebern zu viel: Sie sorgen sich um die Konkurrenz aus China. Dabei beklagen Gewerkschaften und Hilfsorganisationen, dass schon dieser Mindestlohn nicht zum Leben reicht. Gebraucht werde mindestens doppelt so viel, um den Arbeitern lebenswerte Bedingungen zu ermöglichen. Die Textilindustrie ist für Bangladesch der wichtigste Wirtschaftszweig. Die rund dreieinhalb Millionen Arbeiter der Branche, vor allem Frauen, produzieren 80 Prozent der Exporteinnahmen.
Quelle: DRadio Wissen Lizenz: Creative Commons Licence: Namensnennung, keine kommerzielle Nutzung, keine Bearbeitung (BY-NC-CD)