15. Dezember 2010 08:55 Uhr

FAZ über die angebliche Kunstsammlung Werner Jägers

Ein Fälschungsskandal beschäftigt derzeit die Kunstszene: Dutzende Gemälde, vor allem von Expressionisten des beginnenden 20. Jahrhunderts, sollen nicht echt sein. Sie stammen aus der "Sammlung Werner Jägers" - aber diese Sammlung, so scheint es, hat es nie gegeben. Die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" berichtet, dass neue kriminaltechnische Untersuchungen vorlägen, die bei zwei angeblichen Werken von Max Ernst zeigten, dass auch diese gefälscht seien. Bei Gemälden, die von Heinrich Campendonk, Max Pechstein, André Derain oder Fernand Léger stammen sollten, sei das bereits nachgewiesen worden. Während in der Szene zunehmend Kunstkritiker, die die Echtheit der gefälschten Werke bescheinigt hatten, in Verruf gerieten, plädiert die "FAZ" dafür, die "Richtigen" zu verurteilen: die Fälscher und Helfer, die die Gemälde in den Umlauf brachten. Der Betrug kam im September heraus, als sich ein Gemälde des rheinischen Expressionisten Heinrich Campendonk als Fälschung heraus stellte. Es war 2006 für 2,4 Millionen Euro versteigert worden. Das Kunstwerk stammte aus der angeblichen Sammlung Werner Jägers, eines verstorbenen Kölner Industriellen. Er soll die Kunst zu Lebzeiten vor den Nationalsozialisten versteckt haben, weshalb niemand von ihr wusste.

Quelle: DRadio Wissen Lizenz: Creative Commons Licence: Namensnennung, keine kommerzielle Nutzung, keine Bearbeitung (BY-NC-CD)