15. Dezember 2010 09:51 Uhr
Kinder auf Bestellung? Damit hat die Präimplantationsdiagnostik nichts zu tun. Diese Meinung vertritt der französische Ethiker Axel Kahn in einem Interview mit der "tageszeitung". Die PID werde in Frankreich nur durchgeführt, wenn es Hinweise auf übertragbare Erbkrankheiten in einer Familie gebe. Diese müssten außerdem so schwerwiegend sein, dass sie eine späte Abtreibung rechtfertigen würden, wenn sie erst während der Schwangerschaft entdeckt würden. In Deutschland wurde gerade ein interfraktioneller Gesetzentwurf erarbeitet, der das Embryonenschutzgesetz erneuern soll. Demnach soll die PID bis auf Ausnahmefälle gesetzlich verboten werden. Kahn widerspricht dem Argument von Behindertenverbänden, die befürchten, es könnte zur Diskriminierung von Behinderten aufgrund der PID kommen. Er erklärte, es wolle doch auch niemand die Krebsforschung abschaffen, weil Menschen mit Krebs andernfalls diskriminiert werden könnten. Der Ethiker plädiert dafür, sich immer einzusetzen, um menschliches Leid zu verringern. Und dafür sorge die PID.
Quelle: DRadio Wissen Lizenz: Creative Commons Licence: Namensnennung, keine kommerzielle Nutzung, keine Bearbeitung (BY-NC-CD)