15. Dezember 2010 14:52 Uhr

Geschenke sind selten freiwillig und selbstlos

Von wegen, Geschenke sollen immer nur Freude machen. Vielleicht zu Weihnachten. Historisch gesehen verfolgen sie aber in den meisten Fällen einen bestimmten Zweck. Der Münsteraner Geschichtswissenschaftler Gerd Althoff hat Geschenke untersucht, die Staaten oder Herrschern gemacht wurden. Diese Art von Gaben ziele seit jeher darauf ab, Beziehungen zu begründen, zu intensivieren oder zu verlängern. Zum Beispiel um Frieden zu schaffen oder eine Zusammenarbeit anzubieten. Dass der Akt des Schenkens nur selten freiwillig und selbstlos sei, zeigt sich laut Althoff besonders gut im Kreml-Museum in Moskau. Dort sind Staatsgeschenke an die russischen Zaren aus mehreren Jahrhunderten ausgestellt: aus Althoffs Sicht eine eindrucksvolle Dokumentation der Geschenkepraxis in internationalen Beziehungen.

Quelle: DRadio Wissen Lizenz: Creative Commons Licence: Namensnennung, keine kommerzielle Nutzung, keine Bearbeitung (BY-NC-CD)