16. Dezember 2010 08:51 Uhr
Wer oft von Mücken gestochen wird, hat angeblich "süßes Blut". Das ist zwar nur ein Mythos. Ein anderer, viel kleinerer Angreifer ist allerdings tatsächlich wählerisch. Der Krankenhauskeim Stapyhlococcus aureus hat es speziell auf menschliches Blut abgesehen. Staphylokokken greifen bei einer Infektion rote Blutkörperchen an und nutzen deren eisenhaltige Hämoglobin-Moleküle. Wie ein US-Forscherteam in einer Fachzeitschrift berichtet, nutzt das Bakterium nur im Notfall tierische Blutzellen. Den Wissenschaftlern zufolge könnten winzige Unterschiede im Aufbau des Hämoglobins die Ursache dafür sein, dass manche Menschen häufiger infiziert werden. Ein solcher Zusammenhang wäre von großer Bedeutung, denn mittlerweile gibt es viele Staphylococcus-Stämme, die gegen alle gebräuchlichen Antibiotika resistent sind. Je genauer der Ablauf einer Infektion bekannt ist, desto besser lassen sich Strategien für Vorbeugung und Behandlung entwickeln.
Quelle: DRadio Wissen Lizenz: Creative Commons Licence: Namensnennung, keine kommerzielle Nutzung, keine Bearbeitung (BY-NC-CD)