17. Dezember 2010 15:28 Uhr

Erste umfassende Studie zur Verbreitung von Krankenhauskeim "MRSA"

Er ist gefährlich - und gefürchtet. Der Krankenhauskeim "MRSA" verunsichert Ärzte, Pflegekräfte und Patienten. Jedes Jahr stecken sich schätzungsweise 50.000 Menschen mit dem antiobiotikaresistenten Keim an, 1.500 sterben. Im Saarland ist jetzt die erste umfassende Studie durchgeführt worden, die untersucht, wie weit "MRSA" verbreitet ist. Dazu wurden 20.000 Patienten getestet, bevor sie in Krankenhäuser oder Pflegeeinrichtungen aufgenommen wurden. 405 von ihnen waren Träger des Keims. Das entspricht zwei Prozent - deutlich mehr, als bei zwei früheren Studien. Die Forscher wollen in den kommenden Monaten die erhobenen Daten auswerten, um Erkenntnisse über die Infektionswege zu gewinnen. Sie wollen zum Beispiel herausfinden, woher die gefundenen MRSA-Stämme kommen. "MRSA" steht für "Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus". Der Keim ist deshalb so tückisch, weil er gegen eine Vielzahl von Antibiotika resistent ist. Für gesunde Menschen ist der Keim nicht gefährlich. Problematisch wird es bei einem schwachen Immunsystem.

Quelle: DRadio Wissen Lizenz: Creative Commons Licence: Namensnennung, keine kommerzielle Nutzung, keine Bearbeitung (BY-NC-CD)