21. Dezember 2010 13:21 Uhr

Helmut Schmidt: US-Vorwürfe gegen Wikileaks "unklug"

Mit den Enthüllungen seiner Internetplattorm Wikileaks hat sich Julian Assange bei den USA unbeliebt gemacht. Mehrere Firmen haben die Zusammenarbeit mit Wikileaks beendet, und Politiker fordern einen Prozess gegen Assange. Dieser bekommt nun Schützenhilfe vom deutschen Altkanzler Helmut Schmidt. Im "Zeit Magazin" bezeichnete er die Verfolgung von Assange als "unklug". Schmidt wörtlich: "Das wirkt wie Rache, und das ist es auch." Zu den Wikileaks-Veröffentlichungen selbst äußerte Schmidt sich differenziert. Bei Themen wie den Gefangenenlagern von Abu Ghraib und Guantánamo gebe es eine moralische Pflicht, Dokumente zu veröffentlichen. Aber es müsse auch möglich bleiben, dass ein vertrauliches Gespräch vertraulich bleibe. Die Veröffentlichungen werden laut Schmidt noch für eine gewisse Zeit die diplomatischen Beziehungen der USA beeinträchtigen. Aber die Amerikaner würden das überwinden.

Quelle: DRadio Wissen Lizenz: Creative Commons Licence: Namensnennung, keine kommerzielle Nutzung, keine Bearbeitung (BY-NC-CD)