22. Dezember 2010 11:25 Uhr
Das neue Mediengesetz in Ungarn hat bereits jetzt ganz konkrete Auswirkungen. Dabei tritt die Regelung erst Anfang Januar in Kraft. Dennoch wurden zwei Journalisten des Senders "Kossuth Radio" von ihrer Morgenshow abgezogen. Sie hatten gestern live gegen das Gesetz protestiert - mit einer Schweigeminute. Bereits am Montag hatte Chefredakteur Ferenc Gazsó einen seiner Mitarbeiter nach Hause geschickt. Dieser weigerte sich, den Präsidenten einer Fidesz-nahen Stiftung in seiner Sendung zu Wort kommen zu lassen. Fidesz, eine rechtsnationale Partei, hat im ungarischen Parlament eine Zweidrittel-Mehrheit. Deshalb hatte sie bei der Abstimmung vorgestern Nacht kein Problem, das neue Gesetz zu verabschieden. Es sieht vor, dass künftig alle Medien bis hin zu Blogs von einer neuen Behörde kontrolliert werden. Die Vorstandsriege des Gremiums besteht ausschließlich aus Vertretern des Fidesz.
Quelle: DRadio Wissen Lizenz: Creative Commons Licence: Namensnennung, keine kommerzielle Nutzung, keine Bearbeitung (BY-NC-CD)