23. Dezember 2010 07:23 Uhr

Plagiatsvorwürfe beim Loveparade-Mahnmal

Ein Bild aus einer Online-Datenbank herunterladen, leicht verändern, und dann die Silhouette in Stahl fräsen - fertig ist das Denkmal. So ähnlich hatte es sich anscheinend der Künstler Jürgen Meister gedacht. Dessen Entwurf für ein Mahnmal zum Unglück bei der Loveparade in Duisburg war von einer Jury ausgewählt worden. Das Motiv zeigt den Umriss von Menschen, die ihre Hände in die Höhe strecken. Nun wird der Entwurf aber doch nicht realisiert. Der Grund: Die "Initiative Spendentrauermarsch", die das Projekt initiiert hat, wirft dem Künstler Jürgen Meister vor, seinen Entwurf aus dem Internet kopiert zu haben. Das Motiv sei bereits vielfach für andere Zwecke verwendet worden. Dadurch fühlten sich insbesondere die Vertreter der Opferangehörigen getäuscht und seien emotional tief getroffen. Meister stritt nicht ab, das Motiv im Netz gefunden zu haben, wies den Plagiats-Vorwurf aber zurück: Die fotografische Vorlage aus dem Internet habe er bearbeitet und ergänzt. Ein neuer Entwurf für das Mahnmal soll ab Ende Januar gesucht werden.

Quelle: DRadio Wissen Lizenz: Creative Commons Licence: Namensnennung, keine kommerzielle Nutzung, keine Bearbeitung (BY-NC-CD)