27. Dezember 2010 06:39 Uhr

Kommunikationswissenschaftler: Umfragen-Qualität oft bescheiden

Umfragen gibt es mittlerweile zu fast jedem Thema, aber das war nicht immer so. Wie der Kommunikations-Wissenschaftler Hand-Bernd Brosius sagt, kosteten seriöse Umfragen in den 60er Jahren noch rund 50.000 Euro. Inzwischen könne man schon für rund 1.700 Euro eine Frage bei einem Meinungsforschungs-Institut einkaufen. Weil solche Institute ohnehin jeden Tag Menschen anriefen, stellten sie die Frage für ein paar Euro extra einfach mit. Darunter leide aber die Qualität der meisten dieser Umfragen, Brosius hält sie für bescheiden und oft banal. Gut 84 Prozent der Jugendlichen seien demnach zum Beispiel neugierig auf fremde Länder. Oder mehr als jeder zweite Single hoffe auf eine neue Liebe im Urlaub. Die Frage, ob der Single auch auf eine neue Liebe zu Hause hoffe, wurde bei dieser Umfrage nicht gestellt. Vielleicht auch aus Geldgründen. Brosius hält Umfragen oft nur für eine billige Recherche-Möglichkeit für viele Zeitschriften.

Quelle: DRadio Wissen Lizenz: Creative Commons Licence: Namensnennung, keine kommerzielle Nutzung, keine Bearbeitung (BY-NC-CD)