28. Dezember 2010 17:06 Uhr

Wer mehr geht, hat mehr Vertrauen

Vermieter werben nicht selten damit, dass alles, was man zum Leben braucht - Supermärkte, Ärzte, Apotheken - fußläufig von der Wohnung zu erreichen sei. Das soll in erster Linie signalisieren, dass man in der besagten Gegend kein Auto braucht. Einen weiteren Vorteil haben Forscher der University of New Hampshire nach der Befragung von 700 Bürgern aufgedeckt: Wer in einer Umgebung wohnt, in der alles zu Fuß gut erreichbar ist, hat ein größeres soziales Kapital. Der Begriff bezeichnet die Gesamtheit jener Ressourcen, die aus einem Netz dauerhafter Beziehungen, gegenseitigen Kennens und Anerkennens resultieren. Stark vereinfacht gesagt: Wer für die Bewältigung seines Alltags kein Auto, sondern seine Füße braucht, lernt mehr Menschen kennen und baut so auch mehr Vertrauen auf. Die Autoren der Studie weisen aber auf mögliche Fehler in ihrer Untersuchung hin: Es könne sein, dass Menschen, die gerne per pedes unterwegs seien, auch eher in Gegenden zögen, wo alles fußläufig zu erreichen sei. Geh-Faule hingegen wohnten eher dort, wo sie ein Auto bräuchten.

Quelle: DRadio Wissen Lizenz: Creative Commons Licence: Namensnennung, keine kommerzielle Nutzung, keine Bearbeitung (BY-NC-CD)