29. Dezember 2010 11:53 Uhr

Ungarn: Journalist wegen Kritik an umstrittenen Mediengesetz aus Radiosendung geworfen

Macht sich das umstrittene neue Mediengesetz in Ungarn schon bemerkbar? Weil er Kritik an dem neuen Gesetz übte, wurde ein Journalist während einer Sendung des staatlichen Rundfunks aus dem Studio geworfen. Der Reporter Sandor Jászberényi sagte der Wochenzeitung "168 ora", er habe in der Morgensendung eine Schweigeminute abhalten wollen, als Protest gegen die neuen Bestimmungen. Nach Angaben des Blattes wurde die Sendung daraufhin unterbrochen und anschließend ohne den Journalisten weitergemacht. Das neue Gesetz stellt Fernseh- und Radiosender, Zeitungen und Internetportale unter die Kontrolle einer extra geschaffenen Behörde. In ihrem Vorstand sitzen ausschließlich Parteifreunde von Ministerpräsident Victor Orbán. Die EU-Kommission prüft inzwischen, ob das Vorhaben mit den Grundsätzen der Gemeinschaft vereinbar ist.

Quelle: DRadio Wissen Lizenz: Creative Commons Licence: Namensnennung, keine kommerzielle Nutzung, keine Bearbeitung (BY-NC-CD)