29. Dezember 2010 15:01 Uhr

Empathie nach Selbsteinschätzung in 30 Jahren gesunken

Im Bus für ältere Menschen aufstehen oder jemanden, dem es schlecht geht, beim Arzt vorzulassen: Das hat beides etwas mit Empathie zu tun, also mit der Fähigkeit, sich in die Gefühle eines anderen Menschen einzufühlen und zum Beispiel Mitleid zu empfinden. Diese Fähigkeit ist in den vergangenen 30 Jahren offenbar deutlich zurückgegangen. Das gilt nach einem Bericht des Fachmagazin "Scientific American Mind" jedenfalls für die USA. Demnach haben Wissenschaftler für eine Studie 14.000 Fragebögen von College-Studenten aus drei Jahrezehnten neu ausgewertet. Dabei sollten diese selbst ihre Empathie-Fähigkeiten einschätzen. Ergebnis: Bei 75 Prozent der neueren Fragebögen lag der Durschschnittswert deutlich unter dem vor 30 Jahren. Eine mögliche Erklärung ist dem Artikel zufolge soziale Isolation. Eine Rolle spiele aber auch, dass die Menschen weniger Bücher läsen. Studien zufolge könnten etwa Grundschüler, die viele Geschichten gelesen haben, sich besser in die Gefühle anderer hinversetzen.

Quelle: DRadio Wissen Lizenz: Creative Commons Licence: Namensnennung, keine kommerzielle Nutzung, keine Bearbeitung (BY-NC-CD)