29. Dezember 2010 17:31 Uhr
Viele Köche verderben den Brei. Dieses alte Sprichwort gilt nach Ansicht der norwegischen Promotionsstudentin Lillian Catarina Stene auch für den Umgang mit Afghanistan. Für ihre Dissertation an der Universität Stavanger analysierte sie ein halbes Jahr lang vor Ort die Koordination zwischen militärischen und zivilen Organisationen in dem Land. Sie kommt zu dem Ergebnis: Es gebe einfach zu viele Grauzonen, in denen die Zuständigkeiten nicht klar ersichtlich seien. Dabei sei es sehr wichtig, dies zu trennen. So sollten beispielsweise nur humanitäre Organisationen für den Bau von Schulen zuständig sein. Übernähme das Militär weiter den Aufbau der Infrastruktur, könnten die Afghanen die Rolle der unterschiedlichen Akteure nicht mehr nachvollziehen. Das mache die Aufgabe für zivile Helfer sehr gefährlich - so lasse sich auch die wachsende Skepsis gegenüber der internationalen Gemeinschaft erklären.
Quelle: DRadio Wissen Lizenz: Creative Commons Licence: Namensnennung, keine kommerzielle Nutzung, keine Bearbeitung (BY-NC-CD)