31. Dezember 2010 09:52 Uhr
"Don't Look Back In Anger" heißt es im gleichnamigen Song der Band Oasis. Und auch autoritäre und instabile Staaten schauen ungern im Zorn zurück auf die Vergangenheit. Der Erinnerungsforscher Christian Gudehus sagte im Interview mit Deutschlandradio Kultur, dass solche Gesellschaften ein viel stärkeres Bedürfnis nach Selbstvergewisserung hätten. Autoritäre Staaten etwa hätten die Tendenz, eine bestimmte Vergangenheit zu thematisieren - und eine andere, eine kritische und problematische Vergangenheit auszublenden. Das werde sogar gesetzlich geregelt. Allerdings seien die Regelungen oft bewusst vage gehalten. In Russland etwa gebe es Vorschriften, dass man nichts sagen dürfe, was schädlich für den Staat sein könnte. Nicht einfach sei das Verhältnis zur Vergangenheit auch in den Staaten des früheren Jugoslawien: Dort habe man in den letzten 20 Jahren erst einmal eine Vergangenheit finden müssen, auf die sich der Staat beziehen könne, erläuterte Gudehus.
Quelle: DRadio Wissen Lizenz: Creative Commons Licence: Namensnennung, keine kommerzielle Nutzung, keine Bearbeitung (BY-NC-CD)